Die Kernidee des Next2Sun-Anlagenkonzepts ist die vertikale Aufstellung spezieller Solarmodule mit beidseitigen Solarzellen, die sowohl das vordere als auch das hintere Sonnenlicht nutzen. Diese „bifacialen“ Module sind nach Osten und Westen ausgerichtet, wodurch die Stromproduktion hauptsächlich morgens und nachmittags erfolgt. Sie sind besonders umwelt- und landwirtschaftsfreundlich und erzielen im Vergleich zu herkömmlichen, nach Süden ausgerichteten PV-Anlagen hohe Erträge.
Die cleversten Landwirte haben nicht nur die besten Erträge, sondern produzieren auch am meisten Strom – eine Variante dieses Sprichworts, die Sie vielleicht noch nicht gehört haben. Doch es trifft zu, besonders für jene Landwirte, die ihre Felder mit Agri-PV doppelt nutzen.
Landwirtschaftliche Flächen sind heiß begehrt
Landwirte benötigen sie für den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse, während Politik und Energieunternehmen auf diesen Flächen Solarparks errichten wollen. Die Idee der Doppelnutzung ist nicht neu, aber angesichts knapper Flächen immer relevanter. Deshalb fördert die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2023 sowie das neue Solarpaket der Bundesregierung diese Doppelnutzung.
Aufbau einer Agri-PV-Anlage
Bei der Agri-Photovoltaik wird die landwirtschaftliche Anbaufläche doppelt genutzt: für den Nahrungsmittelanbau und die Stromerzeugung. Photovoltaikmodule werden zwischen oder über den Anbauflächen installiert, sodass eine maschinelle Bearbeitung der Fläche weiterhin möglich ist.
Vorteile für Ernte und Umwelt
Kaum eine Branche ist so stark vom Klimawandel betroffen wie die Landwirtschaft. Daher kann sie besonders von der Doppelnutzung der Flächen durch Agri-PV profitieren:
Das Potenzial von Agri-PV in Deutschland
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 16,5 Mio. ha für die Landwirtschaft genutzt, das sind knapp 50% der Gesamtfläche Deutschlands (Quelle: Umweltbundesamt). Eine Studie des Ökoinstituts identifizierte rund 4,3 Mio. ha als besonders geeignete Flächen für Agri-PV. Schon die Nutzung von einem Prozent der Agrarflächen könnte einen großen Beitrag zur Energiewende leisten, insbesondere in Kombination mit PV-Anlagen auf Dächern, an Gebäuden und entlang von Verkehrswegen.
Herausforderungen der Agri-PV
Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen: Langfristige Studien fehlen: Es gibt noch keine belastbaren Daten, wie sich die Aufständerung der Solarmodule auf die Nutzpflanzen auswirkt. Die Forschung sollte wetterbedingt mindestens zehn Jahre dauern. Rechtslage: Für die Errichtung einer PV-Anlage muss meist eine Änderung des Flächennutzungsplans beantragt werden. Das Verfahren ist langwierig und kostspielig. Zudem ändert sich der Charakter der Ackerflächen, die dann keine landwirtschaftlichen Flächen mehr sind.
Hohe Investitionen
Die Unterkonstruktionen müssen an die Gegebenheiten des landwirtschaftlichen Betriebs angepasst werden. Semitransparente Module sind teurer als herkömmliche PV-Module.
Kosten einer Agri-PV-Anlage
Die Anschaffungskosten einer Agri-PV-Anlage liegen über denen einer konventionellen Freiflächenanlage und umfassen Solarmodule, Unterkonstruktion und Installation. Die Preise variieren je nach Anpassungsbedarf der Module und der Unterkonstruktion.
Einnahmequellen für Agri-PV
Für die Vermarktung von Solarstrom aus Agri-PV gibt es drei Wege: Ab einer Anlagengröße von 101 kW ist die Direktvermarktung erforderlich. Anlagen bis 100 kW können den Strom ins Netz einspeisen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verpachtung der Agri-PV-Dachflächen an einen externen Investor.
Der Staat fördert Agri-PV-Anlagen auf verschiedene Weise
Nach dem EEG 2023 sind Agri-PV-Anlagen auf allen Acker-, Dauerkultur- und Grünlandflächen förderfähig (Moorböden und Naturschutzgebiete ausgenommen). Agri-PV-Anlagen werden baurechtlich privilegiert, was die Genehmigungsverfahren erleichtert. Bei Ausschreibungen werden die Höchstgebotswerte erhöht, um höhere Baukosten auszugleichen. Agri-PV-Anlagen mit einer Nennleistung von weniger als 1 MW sind von der Ausschreibungspflicht befreit. Ein Technologiebonus gleicht die höheren Kosten bei hoch aufgeständerten Agri-PV-Anlagen teilweise aus. Europas größtes Agri-PV-Wind-Projekt.
Viele Landwirte setzen seit Jahren erfolgreich auf regenerative Energieerzeugung. Doch nicht jedes Dach eignet sich optimal für eine Photovoltaik-Aufdachanlage. Eine intelligente Alternative und Ergänzung bietet der bifaciale Solarzaun – ein Zaun, der sich selbst finanziert.
Dieser Zaun kombiniert Solaranlage und Begrenzung in einem. Er dient nicht nur als Schattenspender für Tiere und Sichtschutz vor Fressfeinden, sondern kann auch genügend Strom erzeugen, um den Energiebedarf der Landwirtschaft zu decken. Der Next2Sun Solarzaun ist pflegeleicht, witterungsbeständig und eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Zäunen. Darüber hinaus ermöglicht er autarke Erzeugungslösungen in angrenzenden Bereichen, wie zum Beispiel Wasserpumpen. Der Solarzaun ist für alle Tierarten, von Groß- bis Kleinvieh, sowie für Ackerland ideal geeignet.